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D 323 Klage der Ceres
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Signatur: | MH 81 |
Titel: | Klage der Ceres |
Zusatztitel: | [Fortsetzung] |
Kopftitel: | Zur Klage der Ceres. |
Textincipit: | Mütter, die aus Pyrrhus Stamme |
beteiligte Personen: | Schiller, Friedrich (1759–1805) (Textautor) |
Datierung: | Juny 1816 |
Entstehungszeitraum: | 2. Quartal 1816 |
Neue Schubert-Ausgabe (Bd.-Nr.): | IV/9 (Anh.) |
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Ausgabeform: | Klavierpartitur |
Dokumententyp: | unvollständig, Arbeitsmanuskript |
Gattung: | Lieder --> Deutsche Lieder (ohne Liederzyklen und Kanons) |
Besetzung: | Solo vokal |
Singstimme Klavier (zweihändig) | |
Sprache des Liedtextes: | deutsch |
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Wasserzeichen: | 2 , 1 |
Beschreibmaterial: | Tinte (schwarz-)braun |
Beschreibstoff: | Papier bräunlich; weiß-grünlich |
Größe (in cm): | [f 1-4] 31 x 24,1 (25,3 x 19,5); [f 5] 30,4 x 23,6 (25,5 x 20,1) |
Format: | qu 4° |
Seiten: | 2 Dbll. [= 1 Lage] + 1 Bl. (10 S.) |
Kommentar: | Das Manuskript enthält T. 142 bis Schluss. Stimmenbezeichnungen: „Singst.“, „Pianoforte“. |
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Text (Schubert): | [...]
Mütter, die aus Pyrrhas Stamme Sterbliche, geboren sind, Dürfen durch [des] Grabes Flamme Folgen dem geliebten Kind; Nur, was Jovis Haus bewohnet, Nahet nicht dem dunkeln Strand, Nur die Seligen verschonet Parzen, eure strenge Hand. Stürzt mich in die Nacht der Nächte Aus des Himmels goldnem Saal, Ehret nicht der Göttin Rechte, Ach sie sind der Mutter Qual! Wo sie mit dem finstern Gatten Freudlos thronet, stieg' ich hin, Und träte mir den leisen Schatten Leise vor die Herrscherin. Ach, ihr Auge, feucht von Zähren, Sucht umsonst das goldne Licht, Irret nach entfernten Sphären, Auf die Mutter fällt es nicht, Bis die Freude sie entdecket, Bis sich Brust mit Brust vereint, Und zum Mitgefühl erwecket Selbst der rauhe Orkus weint. Eitler Wunsch, verlorne Klagen! Ruhig in dem gleichen Gleis Rollt des Tages sichrer Wagen, Ewig steht der Schluß des Zeus. Weg von jenen Finsternissen, Wandt' er sein beglücktes Haupt Einmahl in die Nacht gerissen, Bleibt sie ewig mir geraubt, Bis des dunkeln Stromes Welle Von Aurorens Farben glüht, Iris mitten durch die Hölle Ihren schönen Bogen zieht. Ist mir nichts von ihr geblieben? Nicht ein süß erinnernd Pfand, Daß die Fernen sich noch lieben, Keine Spur von ihrer Hand? Knüpfet sich kein Liebesknoten Zwischen Kind und Mutter an? Zwischen Lebenden und Todten Ist kein Bündnis aufgethan? Nein! nicht ganz ist sie entflohen, Wir sind nicht ganz getrennt! Habens uns die ewig Hohen Eine Sprache doch vergönnt! Wenn des Frühlings Kinder sterben, Wenn von Nordes kaltem Hauch Blatt und Blumen sich entfärben Traurig steht der nackte Strauch, Nehm' ich mir das höchste Leben Aus Vertumnus reichem Horn, Opfernd es dem Styx zu geben, Mir de[s] Samens goldnes Korn. Trauernd senk ich's in die Erde, Leg' es an des Kindes Herz, Daß es eine Sprache werde Meine Liebe, meinem Schmerz. Führt der Tanz der gleichen Horen Freudig nun den Lenz zurück, Wird das Todte neugeboren Von der Sonne Lebensblick, Keime, die dem Auge starben In der Erde kaltem Schoß, In das heitre Reich der Farben Ringen sie sich freudig los. Wenn der Stamm zum Himmel eilt, Sucht die Wurzel scheu die Nacht. Gleich in ihre Pflege theilt Sich des Styx, des Athers Macht. Halb berühren sie der Todten, Halb der Lebenden Gebieth, Ach sie sind mir theure Bothen, Süße Stimmen vom Cocyt! Hält er sie gleich selbst verschlossen In dem schauervollen Schlund, Aus des Frühling[s] jungen Sprossen Redet mir der holde Mund, Daß auch fern vom goldnen Tage, Wo die Schatten traurig ziehn, Liebend noch der Busen schlage Zärtlich noch die Herzen glüh'n. O so laßt euch froh begrüßen Kinder der verjüngten Au, Euer Kelch soll überfließen Von des Nektars reinstem Thau. Tauchen will ich euch in Strahlen, Mit der Iris schönstem Licht Will ich eure Blätter malen, Gleich Aurorens Angesicht. In des Lenzes heiterm Glanze, Lese jede zarte Brust, In des Herbstes welkem Kranze Meinen Schmerz und meine Lust. |
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Sammlung: |
Wienbibliothek im Rathaus (Link zum Katalog) |
Vorbesitzer: | Schneider, Eduard Dumba, Nikolaus |
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